Windflächenpotenzialanalyse
für Niedersachsen

Niedersachsen setzt auf Windenergie

Mit dem Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG) hat der Bund den Ländern verbindliche Ziele zur Flächenbereitstellung für die Windenergienutzung an Land auferlegt. Für Niedersachsen bedeutet dies, dass 2,2% der Landesfläche für Windenergie ausgewiesen werden müssen.


Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz eine umfassende Flächenpotenzialanalyse in Auftrag gegeben. Diese Analyse berücksichtigt zahlreiche Kriterien wie Besiedlungsdichte, Abstände zur Wohnbebauung, und Schutzgebiete. Die Ergebnisse wurden den Trägern der Regionalplanung und Kommunalen Spitzenverbänden vorgestellt und in den Gesetzesentwurf integriert.


Die Teilflächenziele für die Regionalplanungsräume wurden auf Basis der Flächenpotenziale festgelegt. Dabei wurde eine Kappung auf 4% der Fläche eines Planungsraums und eine solidarische Umverteilung der gekappten Mengen berücksichtigt. Städte müssen ihre Potenziale nur zu maximal 50% ausschöpfen.


Die Ergebnisse der Flächenpotenzialanalyse und die GIS-Daten sind öffentlich zugänglich, um Transparenz zu gewährleisten. Vertrauliche Daten, wie militärische Belange, können von den kommunalen Planungsträgern angefordert werden.

Flächenpotenzialanalyse für Windenergie an Land in Niedersachsen

Das Dokument "2023-10-12_WinNiePot_--_Bericht.pdf" (Link unten) ist eine umfassende Flächenpotenzialanalyse für Windenergie an Land in Niedersachsen (WINNIEPOT), die von einem Team aus Experten des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE und Bosch & Partner GmbH erstellt wurde. Der Bericht wurde im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz erstellt und zuletzt am 13. Oktober 2023 modifiziert.


Die Analyse zielt darauf ab, das Potenzial für die Nutzung von Windenergie in Niedersachsen zu bewerten und zu identifizieren, um die Energieversorgung des Landes nachhaltiger zu gestalten. Der Bericht enthält detaillierte Informationen über geeignete Standorte, technische Anforderungen, ökologische und ökonomische Aspekte sowie Empfehlungen für die Implementierung von Windenergieprojekten.


Inhalt des Dokumentes:


1. Einleitung 7

2. Vorgehensweise 9

2.1 Technologieentwicklung Windenergieanlagen 9

2.2 Ermittlung der Ausschlussflächen 10

2.2.1 Siedlungsabstände 12 

2.2.2 Luftverkehr 12 

2.2.3 Verkehr 13 

2.2.4 Infrastruktur 13 

2.2.5 Militärische Belange 13 

2.2.6 Schutzgebiete 16 

2.2.7 Wald 16 

2.2.8 Sonstige 17 

2.3 Vorgehensweise der Raumbewertung 19

2.4 Konfliktrisikobewertung ausgewählter Flächenkategorien 21

2.4.1 Natur- und Landschaftsschutz 21 

2.4.2 Vogelschutz außerhalb von Schutzgebieten 22 

2.5 Anwendung von KRW-Faktoren 22

3. Ergebnisse 24

3.1 Flächenpotenziale 24

4. Literatur 29

5. Anhang 3

Kennzahl für die Eignung: Der Konfliktrisikowert

Es wurde eine landesweite Raumbewertung durchgeführt. Es wurde bewertet, ob der Bau einer Windenergieanlage auf der Fläche ausgeschlossen ist oder wie hoch das Risiko ist, Konflikte mit bestehenden Nutzungen oder Schutzinteressen zu verursachen, die der Nutzung für Windenergie unterschiedlich stark entgegenstehen könnten.


Auf der Grundlage landesweit verfügbarer Geodatensätze wurde bestimmt, ob  Ausschlusskriterien vorliegen oder wie hoch die Konflikte wären, wenn auf diesen Flächen Windenergieanlagen errichtet würden. Gleichzeitig wurde ermittelt, auf wie viel Prozent dieser Flächen eine Genehmigung für Windenergieanlagen voraussichtlich erteilt werden könnte. In diesem Zusammenhang wurden neben den Ausschlusskriterien fünf Konfliktrisikoklassen (KRK) definiert, die eine Realisierungsquote zwischen 5 und 100 Prozent annehmen.


Ein Konfliktrisikowert 1 steht für vollständig verfügbare Flächen und ein Konfliktrisikowert 6 für gänzlich unverfügbare Flächen.

Image Description

Das Potenzialgebiet Gödenstorf Süd hat einen günstigen Konfliktrisikowert

In der Grafik sind die Potenzialflächen "Gödenstorf Süd" rot umrandet.


Die hellgrüne Farbe steht für den Konfliktrisikowert 2 (KRW 2). Der Konfliktrisikowert 2 (KRW 2) gilt für Flächen, die annahmegemäß zu 80 Prozent für Windenergie zur Verfügung stehen.


Aufgrund des günstigen Konfliktrisikowertes ist damit zu rechnen, dass die Potenzialflächen Gödenstorf Süd vom Landkreis Harburg für Windenergie ausgewiesen werden.

Quellen: