Zurück in die Zukunft: Zwei Szenarien für die Gemeinde Gödenstorf

Ein Blick in die Zukunft: Wie wirkt sich die Entscheidung für oder gegen einen Windpark aus?

Der Gemeinderat der Gemeinde Gödenstorf hat eine Entscheidung über die Positivausweisung eines Windparks vertagt. Und das ist gut so, denn so hat der Gemeinderat Zeit, Informationen zu sammeln und diese wichtige Entscheidung gut abzuwägen.


Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Stellen wir uns vor, wir befinden uns ungefähr ein Jahrzehnt weiter in der Zeit. Wir schreiben das Jahr 2035. Welche Auswirkungen hat die Entscheidung über einen Windpark in der Gemeinde?

Szenario 1: Die Gemeinde verzichtet auf Positivausweisung eines Windparks

Wir befinden uns im Jahr 2035. In der Samtgemeinde Salzhausen sind mehrere Windparks errichtet worden. Die meisten Windräder stehen mitten im Wald, und viel Wald musste geopfert werden für Wege und Fundamente. Es sind keine echten Bürgerwindparks entstanden. Dennoch profitieren die Gemeinden und die Samtgemeinde, vor allem durch die Akzeptanzabgabe und die Gewerbesteuern.


Die Gemeinde Gödenstorf profitiert allerdings nur in  geringem Ausmaß und viel weniger, als es möglich gewesen wäre. Die Gemeinde wird deshalb von den anderen Gemeinden in der Samtgemeinde ausgelacht: "Ihr seht überall unsere Windräder, aber ihr habt nichts davon, haha!".


Einige Gemeinderatsmitglieder, die gegen eine Ausweisung von Windkraft plädiert haben, verteidigen immer noch ihre Entscheidung im Jahr 2025 - sie sagen, dass sie ein paar Anlagen weniger sehen und dass es das Wert gewesen sei. Andere Ratsmitglieder bereuen ihre Entscheidung im Jahr 2025. Sie hätte die Weichen der Gemeinde positiv stellen können, finanziell und in Hinsicht auf Klimaneutralität. Nun ist es zu spät.

Szenario 2: Die Gemeinde beteiligt sich an Windenergie

Wir befinden uns im Jahr 2035. In der Samtgemeinde Salzhausen sind mehrere Windparks errichtet worden. Einer der Windparks ist der Bürgerwindpark Gödenstorf Süd mit 8 errichteten Windrädern. Der Bedarf an Waldrodung konnte entsprechend gemindert werden. Der Windpark produziert günstigen Strom, und Strom wird von den vielen in den Jahren hinzugekommenen E-Autos und Wärmepumpen dringend benötigt. Außerdem wollen sich auch Gewerbe und Industrie mit grünem Strom klimafreundlich aufstellen.


Die Gemeinde Gödenstorf profitiert von Einnahmen aus der Beteiligung am Windpark und von den Gewerbesteuern. Die zusätzlichen Einnahmen durch den Windpark belaufen sich auf 900.000 Euro pro Jahr.


Über den Anblick der Windräder spricht niemand mehr, alle haben sich daran gewöhnt. Es wird munter darüber diskutiert, wie der große finanzielle Spielraum genutzt werden soll. Projekte für den Ausbau von Wohnraum und eine bessere Ausstattung von Kita und der Feuerwehr wurden bereits in die Wege geleitet.

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Welchen Weg wollen wir gehen?

Egal, welchen Weg die Gemeinde einschlägt: Es werden viele neue Windräder in der Nachbarschaft entstehen, und diese werden sichtbar sein. Die Frage ist, ob die Gemeinde Gödenstorf an dieser Entwicklung partizipiert oder ob die entstehende Wertschöpfung nur woanders ankommt.

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